Steinsalz
Durch das Verdunsten früherer Meere vor über 200 Millionen Jahren bildeten sich die Steinsalzvorkommen, welche unter Tage in der Regel bergmännisch durch z.B. Bohrungen und Sprengungen abgebaut und für die jeweiligen Anwendungsgebiete entsprechend aufbereitet und klassifiziert werden.
Steinsalz ist nahezu reines Natriumchlorid und findet in der Industrie, im gewerblichen Bereich, in der Wasserenthärtung, Landwirtschaft, im Lebensmittelsektor und insbesondere auch als Streusalz für den Winterdienst Verwendung.
Steinsalz als Streusalz
Vorteile:
- hoher Anteil an tauwirksamer Substanz
- minimaler Feuchtanteil
- ausgewogenes Kornspektrum
- gute Lagerfähigkeit
- sehr gute Rieselfähigkeit
NaCl-Gehalt:
- in der Regel >98%
Korngröße:
- je nach Anforderung
Feuchtanteil:
- ≤0,6%
Antibackmittel:
- Entsprechend dem Verwendungszweck Art und Menge unterschiedlich
Verwendung:
- Winterdienst
- Landwirtschaft
- Lebensmittel
- chemische Industrie
Lagerfähigkeit:
- trocken gelagert und sachgemäß behandelt unbegrenzt lagerfähig
Meersalz (Seesalz)
In natürlichen oder künstlich angelegten Becken oder Seen (Salzgärten) verdunstet ungefiltertes Meer- oder Seewasser durch Sonneneinwirkung und Wind. Nach erfolgter Auskristallisierung wird das Salz maschinell oder von Hand geerntet und weiter den entsprechenden Verwendungszwecken aufbereitet.
Ein hoher Anteil wichtiger Mineralien ist ein Pluspunkt für die Verwendung im Lebensmittelbereich.
Meersalz als Streusalz
Vorteile:
- Anteil tauwirksamer Substanz schwankend
- oft ungünstige Kornverteilung
- tendenziell hoher Feuchtegehalt
- neigt zum Verhärten
- nicht silolfähig
- mit Streugeräten sehr eingeschränkt auszubringen
NaCl-Gehalt:
- je nach Herkunft und Aufbereitung sehr schwankend >90%
- oft nicht TL-Streu konform
Korngröße:
- je nach Herkunft und Aufbereitung sehr schwankend
- oft nicht TL-Streu konform
Feuchtanteil:
- je nach Aufbereitung relativ hoch und schwankend
- neigt zur schnellen Feuchtigkeitsaufnahme
- oft nicht TL-Streu konform
Antibackmittel:
- Entsprechend dem Verwendungszweck Art und Menge unterschiedlich
Verwendung:
- überwiegend im Lebensmittelbereich
- sehr eingeschränkt im Winterdienst
Lagerfähigkeit:
- sehr eingeschränkt lagerfähig
Siede- oder Vakuumsalz
Siede- oder Vakuumsalz wird aus einer Salzlösung (Sole) gewonnen. Dazu wird Wasser in einen Salzstock geleitet, welches das dort fest gebundene Salz löst. Diese gesättigte Lösung (etwa 312 Gramm NaCl pro Liter) wird zu Tage gefördert. Das darin enthaltene Salz wird mit Hilfe geschlossener Verdampfungsaggregate rekristallisiert und getrocknet. Danach wird das Salz entsprechend den Verwendungsbereichen aufbereitet.
Siedesalz findet wegen seiner besonderen Reinheit vorwiegend in der chemischen Industrie oder als Speisesalz Verwendung.
Siede- oder Vakuumsalz als Streusalz
Vorteile:
- höchste Reinheit
- gute Tauwirkung
Nachteile:
- zu feine Körnung
- hoher Feuchtegehalt
- erfordert spezielle Streutechnik
- erfordert spezielle Lagertechnik
NaCl-Gehalt:
- sehr hoch, in der Regel >99%
Korngröße:
- sehr fein
- nicht TL-Streu konform
Feuchtanteil:
- relativ hoch
Antibackmittel:
- Entsprechend dem Verwendungszweck Art und Menge unterschiedlich
Verwendung:
- chemische Industrie
- Landwirtschaft
- Lebensmittel
- eingeschränkt im Winterdienst
Lagerfähigkeit:
- trocken gelagert und sachgemäß behandelt nahezu unbegrenzt lagerfähig
- nicht silofähig